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Doch du enttäuschst uns stets

Noor Kanj
Übersetzung: Mustafa Al-Slaiman
Bild: Keam Tallaa / Asyl, Tusche auf Papier, 80 x 60 cm (2017)

Ich brauche keine Augen mehr,
die Würmer nagen an dieser Welt.

Ich brauche keinen Mund mehr,
die verfaulten Lieder liegen auf dem Weg.
Keiner hier trägt etwas außer Waffen.

Ich brauche keine Hände mehr,
ich verbrachte mein Leben an den Fingern kauend.

Ich brauche kein Gedächtnis mehr,
ich wurde mit einer Mülltonne unter meinem Kopf geboren.

Ich brauche eine Tür,
nur eine Tür,
die nicht ohne meine Stimme aufgeht,
die meine Tränen aufnimmt,
deren Quietschen ich mir gut merken kann.
Wenn sie ihren Ort wechseln sollte,
würde ich vom Türenschließen besessen werden,
von Zeltalpträumen befallen
und mich selbst mit jedem gehörten Schritt suchen.

Doch du enttäuschst uns stets.

Ich werde an die Wände der Reue klopfen.
Ich lade sie zu einem üppigen Trauermahl ein.
Komm nun her, Gott.
Ich will jetzt nur,
dass wir sarkastisch werden,
öffentlich über die Form des Türschlosses lachen.
Komm doch her,
Gott, ich brauche deine Hand,
reiche sie mir.
Ich habe es satt, den Wildlachs zu spielen,
der jedes Mal erstickt,
wenn er sich dem Familiensee nähert.

Gott, reiche mir die Hand.
Der Krieg wiederholt gerade seine Tragödie.

Doch du enttäuschst uns stets.

Wir erwarten kein Erbarmen mehr, von niemandem.
Die alten Freunde verbringen ihre einsamen Tage fern von uns.
Und du?
Bestehst du immer noch darauf,
dein hartes Spiel
zu spielen?

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