Ein letztes Glas mit dem Wolf
Geblieben ist nichts,
nur der Abdruck der Weingläser auf dem Tisch,
die Hochzeitsbeleuchtung,
ein paar Olivenkerne,
übersehen auf dem dunklen Holz.
Allein wir beide,
du, Wolf, und ich,
öffnen ein Auge dem Traum
und schließen bedauernd das andere.
Ich werde altern,
mein Rücken krumm werden wie eine Sense.
Du wirst altern,
jaulen wie eine Violine im Morgengrauen.
Verblüht sind die Gefährten, Mandelbäume im August,
drum lass Tadel und Vorwurf sein, alter Freund,
ärgre dich nicht, wenn einer das Glas halbvoll stehen lässt und geht, ohne sich noch einmal umzusehen.
Wir werden zusammen altern,
mein Schatten wird schrumpfen
in der mittäglichen Julisonne
kürzer sein als der eines Halms auf dem Feld.
Ich werde bucklig wie das Zeichen, das auf die eine ewige Frage folgt: Was soll das Ganze?
Du, mein Gefährte, wirst verschwinden
wie eine ausgefallene Wimper, die einen Wunsch freigibt,
kraftlos dahinschlendern,
die Schultern im Wechsel heben und senken
auf und ab wie ein Metzgerbeil über dem blutigen Hackblock.
Und beide ziehen wir
hinter uns
einen Schwanz durch den Staub.