Stückwerk
Mein Name ist der Name;
violett sind meine Wurzeln.
Meine fruchtbare mittigste Mitte
schüttelt meinen Kranz
gewichtig vergilbende Myrte,
dann
trieft sie vor Myrrhe.
Eisiges Glas in meinen Augen.
Die Iriden und Weißen
verstecken je Massen
verwelkter Narzissen.
Mein Kopf ist die Sonne.
Eine Löwenmähne mein Haar,
ihr wildes Strahlen hält meinen Blick
nach vorne und nach unten.
Mein Hals ist der Stumpf
eines bedürftigen Immergrüns.
Ich trage einen Buckel
auf dem Rücken.
Meine Arme sind vernichtete,
fruchtlose Äste.
Ich verrenke meine beiden
bebenden Knie.
Obwohl meine Zeigefinger sich
voneinander wegbiegen
und nirgendwohin weisen,
sind diese Hände mir Werkzeug.
Erst als Fäuste, Finger,
dann Handflächen – Drang,
Stifte und Waage.
Ich stehe auf zehn Zehen
in Stahl genäht,
vier Sohlen und Fersen, Abgüsse
zerbrochener Pflastersteine.
An meinem tausendsten Tag
nässte ich das Bett.
Die Mutter aller Monster war meine
und von einem Bruder fehlt mir jene Hälfte,
die sie erstickte.
Ich habe weiße Wände,
Fensterbretter und weiße Vorhänge.
Einen braunen Tisch und eine silberne Couch,
von Faulheit ruiniert.
Ich stinke nach spätem Kaffee und zerstoßenem Thymian.
Ich schwitze Harnstoff und Teer und parfümiere
mich mit Vernachlässigung.
Windet mich zum Kranz.