Samuel und Olga schreiben Sätze, die so klar und dabei so humorvoll sind, dass erst ihr Nachklang verrät, wovon sie eigentlich erzählen: Davon, wie es ist, einen Standpunkt zu haben, in Zeiten, in denen dieser Standpunkt Leben kosten kann.
Olga Grjasnowa über Weiter Schreiben
„Weil Weiter Schreiben tatsächlich Hoffnung geben könnte. Und womöglich sogar noch ein wenig Trost spenden.“
Alter Zauber
von Olga Grjasnowa
Samuel Mágós Geschichten haben einen ganz alten Zauber inne – es ist der gleiche Zauber, dem man verfällt, sobald man ein Buch von Isaack Babel, Scholem Alejchem oder Jaroslaw Hasek aufschlägt. Ich könnte auch sagen: man geht in einem Bild von Chagall spazieren und möchte gar nicht mehr zurück. So war ich mir sicher, Mágó hätte seine Kurzgeschichten auf Jiddisch geschrieben, aber so war es natürlich nicht, obwohl ich es lange nicht wahrhaben wollte. So fest, war ich davon überzeugt, den Autor bereist aus der Klassik-Bibliothek meiner Eltern zu kennen. Doch Samuel Mágó benutzt die Literaturgeschichte als Grundlage für etwas Eigenes. Vielleicht ist Samuel Mágó auch das für die Literatur, was Daniel Kahn für Musik darstellt. Mágó hat eine ganz eigene Stimme, einen Sound.