Lina Atfah und Nino Haratischwili schreiben beide ohne Angst. Sie scheuen weder große erzählerische Bögen über Generationen hinweg noch Themen, die sie in Gefahr bringen.

Laudatio auf Lina Atfah von Nino Haratischwili zur Verleihung des Kleinen Hertha Koenig-Literaturpreises

Ich bin Lina nicht begegnet. Bis heute. Aber ich hatte gleich zu Beginn unserer Korrespondenz das Gefühl, sie zu kennen. Ich maße mir nicht an zu denken, dass dieses Gefühl einigen Parallelen in unseren Biografien geschuldet ist. Dass wir beide Kinder der Achtziger sind, dass wir beide weggegangen sind aus dem Land unserer Kindheit, dass wir beide in der Literatur eine Heimat gefunden haben, dass wir beide unsere Sprachen wechseln, sie neu finden mussten, dass wir beide diesen etwas geheimnisvoll-nervigen Stempel „exotisch“ umgehen müssen, um jenseits der Klischees unsere Geschichten erzählen zu können, dass Deutschland uns zu einem zweiten, oder besser gesagt, zu einem anderen Zuhause geworden ist.

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Lina Atfah: Dankesrede anlässlich der Verleihung des Kleinen Hertha Koenig Literaturpreises

Ich danke euch allen: insbesondere Nino, dem Pendragon Verlag, meiner Familie und meinem Partner Osman.

Ohne die Großzügigkeit Deutschlands, durch die die Tür für die syrischen Geflüchteten geöffnet worden ist, wäre ich nicht hier.

Ohne die Gedankenfreiheit, die die Menschenrechte schützt, wäre ich auch nicht hier.

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