Mariam Meetra und Antje Rávic Strubel gehen miteinander spazieren und tasten sich an Erinnerungen verlorener Gesellschaften und Leben heran.

Schnee von gestern

von Antje Rávic Strubel

Vom Messetrubel haben wir nicht allzu viel mitbekommen. Dazu reichte die Zeit nicht. Dazu lag zu viel Schnee. Nach einem Abstecher an die Stände des Hanserverlages und des S. Fischer Verlages in Halle 4 - Mariam mit einem leuchtenden Tuch, auf dem in Persisch von der Kraft der Liebe die Rede war, was Anlass bot, über die Nähe des Persischen zum Arabischen nachzudenken, zwei Sprachen, die einander offenbar so ähneln wie das Deutsche dem Niederländischen, was mir neu war und vielleicht auch nur halb stimmt, denn wir sprachen darüber auf Englisch und Deutsch, und eine Erkältung hatte mein Gehör wie in Watte gepackt - mussten wir die Messe schon verlassen, um durch dichtes Schneetreiben in ein unbekanntes Viertel hinter den Eisenbahnschienen zu fahren.

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